3 Oktober 2022
Pressemitteilung: Vermehrte Sichtungen von Tieren mit Albinismus
In den letzten Wochen und Monaten wurden vermehrt Tiere mit Albinismus in den nördlichen Safari-Gebieten Tansanias gesichtet. Unter anderem handelt es sich dabei um eine Giraffe, ein Zebra und ein Gnu in der Serengeti, sowie einen Pavian, ein Büffel und ein Gnu in anderen Teilen des Landes. „Das ist außergewöhnlich“, sagt der erfahrene Safari-Guide Joseph Abel Laizer (38), der für Tanzania Specialist in Arusha arbeitet.
„Im letzten Jahr habe ich im Arusha Nationalpark einen Pavian mit Albinismus mit seinem Nicht-Albino-Baby gesichtet“, fährt Laizer fort, der in der Region Arusha im Massai-Dorf Monduli aufgewachsen ist. „Im September staunten die Menschen, als sie in Tarangire einen komplett weißen Büffel sahen. Dann entdeckten Gäste ein weißes Zebra, das gerade den Mara-Fluss in der nördlichen Serengeti überquert hatte. Und nun wurde Anfang Februar sogar ein erst wenige Tage altes Gnu-Kalb in Ndutu gesichtet. Ndutu liegt südlich der Serengeti und ist die Geburtsstätte für die Kälber der Großen Tierwanderung.“ Wie unsere Experten berichten, gibt es mehrere Gründe für den jüngsten Anstieg der Sichtungen von Tieren mit Albinismus.
Warum gibt es mehr Albino-Tiere in Tansania?
Albinismus ist eine angeborene Störung, die die Produktion von Melanin im Körper beeinträchtigt. Melanin ist ein Pigment, das für die Pigmentierung von Haut, Augen, Haaren, Fell und Krallen bei Tieren sorgt. Tieren mit Albinismus fehlt diese Pigment (fast) vollständig. Bei Menschen ist der Zustand ähnlich, und in einigen tansanischen Kulturen herrscht unglücklicherweise noch immer ein Stigma vor.
Albinismus tritt auf, wenn beide Elternteile das spezifische rezessive Gen haben. Dies bedeutet, dass der Albinismus über viele Generationen hinweg schlummern kann. Laizer geht davon aus, dass dies der Grund für die rasche Zunahme der Sichtungen von Albino-Tieren in den letzten Wochen und Jahren ist. „Wir wissen, dass es schon vor fünfzig oder sechzig Jahren einige Tiere mit Albinismus gab. Aber in den 1960er Jahren war der Tourismus noch nicht so ausgeprägt wie heute. Es gab nur wenige professionelle Guides und keine sozialen Medien, so dass es nicht einfach ist, die historischen Zahlen genau zu ermitteln. In den Generationen danach haben wir nicht viele Albinos gesehen. Ich habe vor 15 Jahren angefangen, als Guide zu arbeiten, und erst in den letzten sieben Jahren haben wir diesen Anstieg wirklich bemerkt.“
Ein offensichtlicher Grund für die Zunahme der Sichtungen von Albino-Tieren sind die verstärkten Umweltschutzinitiativen und der florierende Tourismusmarkt in Tansania. Ein weiterer Grund ist die zunehmende menschliche Aktivität, die die wichtigen Wanderkorridore der Tiere beeinträchtigt.
Laizer erklärt weiterhin: „Die Migrationskorridore für die Tiere sind in den letzten Jahren langsam geschlossen worden. Es gibt einen Korridor von Tarangire und dem Lake Manyara nach Monduli, Longido und dem Arusha Nationalpark und von dort zum Mkomazi Nationalpark und dem Amboseli Nationalpark in Kenia. Dörfer blockieren Teile dieses Korridors, so dass die Tiere in einem Gebiet festsitzen. Dies hat im Laufe der Jahre zu Inzucht geführt. Da Albinismus genetisch bedingt ist, führt dies höchstwahrscheinlich zu einer Zunahme von Albinismus.
Auf einer Safari ein seltenes Tier entdecken
Tansania ist ein beliebtes Reiseziel für Safaris. Gäste von Tanzania Specialist berichten, dass sie alle berühmten Big Five der afrikanischen Tierwelt gesehen haben, nachdem sie mit geschulten Safari-Guides und Wildtierexperten im Busch unterwegs waren. Albino-Tiere zu entdecken, ist jedoch eine noch größere Herausforderung. Denn sie machen weniger als 1 % der Wildtiere in Tansania aus. Wie hoch sind also die Chancen, sie zu sehen? „Obwohl es ein unglaubliches Erlebnis ist, eines dieser wunderschönen Tiere in freier Wildbahn zu sehen, kann ich unseren Safarigästen keine Versprechungen machen. Ich fürchte, die Chance, eines dieser seltenen Tiere während ihres Aufenthalts hier zu sehen, stehen eins zu einer Million.“
„Wer weiß,“ schließt Laizer, „vielleicht war es auch einfach nur Glück, dass unsere Kunden von Tanzania Specialist den Albino-Tangarire-Büffel im September gesehen haben. Oder die Albino-Giraffe die in der Serengeti gesichtet wurde, drei oder vier Albino-Paviane, die im Arusha Nationalpark leben, das Albino-Zebra, das sich während der Großen Tierwanderung zeigte und nun eben das Gnu-Kalb in Ndutu.“
Für weitere Informationen zu Tansania und Tanzania Specialist kontaktieren Sie das Team unter safari@tanzaniaspecialist.com. Für Medienanfragen wenden Sie sich an media@tanzaniaspecialist.com. Und für Ihren redaktionellen Beitrag finden Sie hier Bilder von Tieren mit Albinismus in Tansania.